Noch immer prägt die Corona-Pandemie unseren Alltag. Nun sind erste Impfstoffe verfügbar. Viele unserer Patienten verbinden mit der Impfung die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. Doch mancher macht sich auch Sorgen über Wirksamkeit, Risiken und Nebenwirkungen. Hier geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wie sicher ist der Impfstoff? Wurde er ausreichend getestet?
Natürlich weckt das beispiellose Tempo der Impfstoffentwicklung Zweifel daran, ob die Wirkstoffe ausreichend getestet wurden. Tatsache ist: Bevor ein Impfstoff zugelassen wird, muss seine Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit sicher belegt sein. Alle zugelassenen Impfstoffe haben hiernach die vorgeschriebenen Phasen der klinischen Prüfung erfolgreich durchlaufen, ohne dass Abstriche bei der Sorgfalt gemacht wurden. Das Paul-Ehrlich-Institut stellt auf seiner Website die komplexen Zulassungsprozesse dar und erläutert, wie durch die Nutzung wissenschaftlicher Vorkenntnisse und die Optimierung von Verfahren Zeit gewonnen werden konnte. Unter Wissenschaftlern und Ärzten gibt es einen Konsens, dass die in Deutschland verfügbaren Impfstoffe insgesamt wirksam, sicher und gut verträglich sind.
Welche Langzeitfolgen, Komplikationen und Nebenwirkungen können auftreten?
Wie bei den meisten Impfungen können auch bei der Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Zu nennen sind hier Müdigkeit, Kopfweh und Schmerzen an der Einstichstelle. In seltenen Fällen wird von Schüttelfrost, Durchfall, Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, sowie von vorübergehender Gesichtslähmung berichtet. Diese schwachen bis mäßigen Symptome treten immer zeitnah auf, also binnen Stunden oder Tagen. Mit Spätfolgen ist nicht zu rechnen, da sich grundsätzlich bei Impfungen etwaige Störwirkungen innerhalb der ersten sechs Wochen manifestieren. Bislang sind zu den aktuell verabreichten Corona-Impfstoffen keine schwerwiegenden Sicherheitsbedenken festgestellt worden. Meldungen, nach denen der Impfstoff angeblich Unfruchtbarkeit oder eine Veränderung des Erbguts zufolge haben könne, sind wissenschaftlich nicht seriös belegbar. Lesen Sie hierzu auch einen Faktencheck auf „Merkur.de“.
Eine umfassende Nutzen-Risiko-Abwägung zur Corona-Impfung können Sie hier im Pharma-kritischen „Arznei-Telegramm“ nachlesen. Der „Deutschlandfunk“ hat hier die Häufigkeiten der Nebenwirkungen aufgeschlüsselt und eingeordnet.
Muss ich mich impfen lassen?
Nein, die Impfung basiert auf Freiwilligkeit. Sollten Sie in Ihrer Entscheidung unsicher sein oder Zweifel an der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Corona-Impfung haben, beraten wir Sie gerne.
Wie funktioniert die Corona-Impfung?
Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna enthalten ein sogenanntes mRNA-Molekül. Dieses dient als Bauanleitung nach der die Zellen des Geimpften selbst ein Coronavirus-spezifisches Protein (Eiweiß) herstellen. Das Protein regt dann das Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen an. Wenn der Geimpfte später Kontakt mit dem Coronavirus hat, erkennt das Immunsystem das Protein wieder und kann den Erreger gezielt und schnell bekämpfen.
Weitere Informationen über die Wirkweise der Corona-Impfstoffe finden Sie im aktuellen Coronavirus-Update des NDR.
Habe ich Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung?
Im Verlauf des Sommers soll der gesamten Bevölkerung eine kostenlose Corona-Schutzimpfung zur Verfügung stehen. Da der Impfstoff jedoch derzeit begrenzt ist, können aktuell nur Menschen geimpft werden, die besonders gefährdet sind. Hierzu zählen:
- Personen, die über 80 Jahre alt sind
- Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen
- Medizinisches Personal und Altenpfleger
Bei Patienten mit schweren Vorerkrankungen wird im Einzelfall geprüft, ob eine vorgezogene Impfung möglich ist. Sprechen Sie uns bei Bedarf bitte hierauf an.
Kann ich mich in der Praxis impfen lassen?
Ja, eine Impfung ist in unseren Praxisräumen ist ab 7. April 2021 möglich. Es wird jedoch anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoff geben. Daher kontaktieren wir zunächst ältere Patienten und Patienten mit Vorerkrankungen, die im Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 einem hohen Risiko ausgesetzt wären. Weitere Informationen zur Impfung in unserer Praxis lesen Sie hier. Die Impfungen in Hausarztpraxen werden ergänzt durch Impfangebote in bundesweit 400 regionalen Impfzentren.
Wo finde ich das nächstgelegene Impfzentrum?
Das Impfzentrum des Landkreises Starnberg befindet sich in auf dem Gelände der Asklepios Klinik in Gauting, Robert-Koch Allee 23. Allerdings kann eine Impfung nur nach vorheriger Anmeldung und Terminvergabe erfolgen.
Wie erhalte ich einen Termin im Impfzentrum?
Wer impfberechtigt ist, kann sich hier online oder telefonisch unter 08151/2602-2602 für einen Termin registrieren. Weitere Informationen über den Ablauf der Impfung vor Ort oder die benötigten Dokumente erhalten Sie im weiteren Registrierungsprozess, auf der Website des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und auf der Website des Impfzentrums selbst.
Ab wann und wie lange bin ich nach der Impfung immun gegen Corona?
Die Immunität gegen Coronaviren tritt etwa ab dem elften Tag nach der ersten Impfgabe ein. Um eine ausreichend hohe Immunität aufzubauen ist nach 21 Tagen eine weitere Impfung vorgesehen. Da die aktuellen Impfstoffe eine Wirksamkeit von circa 95 Prozent aufweisen, ist für Geimpfte eine Ansteckung mit dem Coronavirus zwar unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Wie lange der Impfschutz anhält lässt sich bislang noch nicht genau einschätzen. Die „Pharmazeutische Zeitung“ hat hier den aktuellen Forschungsstand zusammengefasst.
Weitere Informationen
>> Informationsbrief des Starnberger Landrats Stefan Frey (PDF)
>> Aktuelle Informationen zur Impfung im Landkreis Starnberg auf der Website des lokalen Impfzentrums
>> Offizielles Aufklärungsmerkblatt des RKI zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (PDF)
>> Fragen und Antworten auf der Website des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
>> Aktuelle Informationen zur Corona-Impfung auf der Website des Robert-Koch-Instituts
>> Fragen und Antworten auf der Aufklärungsseite des Bundesgesundheitsministeriums
>> Aufklärung zu Irrtümern und Falschinformationen zur Corona-Impfung auf der Website der Bundesregierung