Seit einigen Monaten ist der Landkreis Starnberg ein FSME-Risikogebiet. FSME-Viren können durch Zecken übertragen werden. Der Erreger kann potentiell gefährliche Hirnhaut- und Hirnschädigungen verursachen. Abhilfe schafft eine vorbeugende Impfung.
Immer mehr Patienten haben unsere Praxis in den vergangenen Wochen nach Zeckenbissen aufgesucht. Die gestiegenen Fallzahlen decken sich mit wissenschaftlichen Befunden, nach denen die gefährlichen Parasiten in diesem Jahr besonders häufig auftreten. Dies gilt insbesondere für den Landkreis Starnberg, der im April vom Robert-Koch-Institut als FSME-Risikogebiet klassifiziert wurde.
Die Abkürzung FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Entzündung der Hirnhaut bzw. des Gehirns oder des Rückenmarks, die bei schweren Verläufen neurologische Schäden verursachen kann und in seltenen Fällen sogar tödlich endet. Übertragen wird die Krankheit meist durch Zecken.
Trifft nach einem Zeckenbiss eine der folgenden Aussagen auf Sie zu, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen
- Ich bin nicht in der Lage die Zecke selbst zu entfernen
- Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Zecke vollständig entfernen konnte
- Die Bissstelle rötet sich auffallend, mitunter wird die Rötung größer oder bewegt sich (Wanderröte)
- Ich habe Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Nackensteife, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen der Arme oder Beine
„Wer von einer Zecke gebissen wurde sollte diese möglichst zeitnah selbst entfernen“, erklärt Dr. med. Alexander Bürger. Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte sind hierfür geeignete Werkzeuge. Entscheidend ist, dass die Zecke gleichmäßig und zügig im Ganzen entfernt wird. „Wenn der Körper der Zecke zerdrückt wird oder die Mundwerkzeuge der Zecke zurückbleiben, erhöht dies das Risiko einer Erregerübertragung “, erläutert Dr. Bürger. Im Zweifel sollten Patienten einen Termin bei ihrem Hausarzt vereinbaren.
Als wichtige vorbeugende Maßnahme empfehlen wir unseren Patienten die FSME-Impfung.
Eine Impfung ist der einzige sichere Schutz vor einer Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Für den vollständigen Impfschutz sind drei Termine erforderlich.
Jeder Termin dauert in der Regel nur wenige Minuten. Dem Patienten wird dabei eine Injektion in den Oberarm verabreicht. Der Impfstoff enthält inaktivierte FSME-Viren. Diese können die FSME-Erkrankung selbst nicht mehr auslösen, aktivieren aber das Immunsystem des Patienten so, dass dieser vor „echten“ FSME-Viren geschützt ist.
Für eine dauerhafte Immunisierung gegen FSME, sollte etwa 4 Wochen nach der ersten Injektion nachgeimpft werden. Die dritte Spritze wird dann nach 6 bis 9 Monaten verabreicht. Nach dieser Grundimmunisierung sind nach derzeitigem Stand Auffrischimpfungen im Abstand von 3 bis 5 Jahren ratsam.
Bei der FSME-Impfung treten nur sehr selten Nebenwirkungen wie Kopf- Gliederschmerzen oder lokale Reaktionen am Oberarm auf. „Die Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen dieser Impfung“, versichert Dr. med. Alexander Bürger.
Sie denken über eine FSME-Immunisierung nach oder möchten Ihre FSME-Impfung auffrischen? Wir beraten Sie gerne! Sie erreichen uns telefonisch unter 08153 2021 oder per E-Mail unter info@praxis-dr-buerger.de.